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aquaplaning

Was ist Aquaplaning?

Aquaplaning, oder auch Wasserglätte genannt, bezeichnet das Aufschwimmen des Reifens auf dem Wasser einer nassen Fahrbahn. Dadurch können keine Führungs- und Bremskräfte auf die Fahrbahn übertragen werden und es kommt zum Schleudern des Fahrzeugs. Das Aquaplaning gilt als häufige Unfallursache und hat eine wichtige Bedeutung in der Unfallforschung.

Was tun bei Aquaplaning?

Bei schwierigen Witterungs- und Straßenverhältnissen sollte das Tempo deutlich unter 80 km/h liegen. Vor allem bei heckgetriebenen Fahrzeugen oder Fahrzeugen, deren Reifen nicht mehr neu sind, sollte besonders darauf geachtet werden. Das Bremsen sollte auf jeden Fall vermieden werden, da ein gebremstes Rad während des Aufschwimmens blockieren kann. Starkes Gegenlenken sollte ebenfalls vermieden werden, da das Fahrzeug bei Bodenkontakt in eine andere Richtung Fahrt aufnehmen könnte. Dies könnte zum Schleudern des Fahrzeugs führen. Beim Fahren sollte der Fuß vom Gas genommen werden und der Gang sollte ausgekuppelt werden.

Das wichtigste auf einen Blick:

  • Nicht stark bremsen
  • hektisches Gegenlenken & Fahrmanöver vermeiden
  • Gang rausnehmen & rollen lassen
  • Lenkrad mit beiden Händen gerade halten

 

Ursachen für Aquaplaning:

Fahrgeschwindigkeit:

Die Gefahr für Aquaplaning nimmt bei erhöhter Geschwindigkeit deutlich zu. Besteht die Gefahr, das Aquaplaning eintreten könnte, sollte die Geschwindigkeit reduziert werden. Der ADAC empfiehlt Geschwindigkeiten deutlich unter 80 km/h.

Reifen – Profiltiefe – Reifenbreite

Breite Reifen neigen eher zu Aquaplaning als schmale Reifen, da das Wasser vor dem drehenden Reifen nicht seitlich abfließt. Es staut sich als eine Art Bugwelle davor. Je breiter der Reifen ist, umso mehr muss das Wasser abfließen. Das bedeutet, dass breitere Reifen unter sonst gleichen Bedingungen tendenziell niedrigere Aufschwimmgeschwindigkeiten aufweisen. Sobald sich der Reifen abnutzt, nimmt auch die Profiltiefe ab. Je mehr Profiltiefe vorhanden ist, desto niedriger ist das Aquaplaning Risiko. Der Reifendruck spielt ebenfalls eine gewisse Rolle, je niedriger der Reifendruck ist, umso leichter schwimmen die Reifen auf dem Wasser. Zu viel Reifendruck kann das Risiko ebenfalls erhöhen.

Straßenbeschaffenheit

Grundsätzlich kann Aquaplaning auf allen Straßen mit erhöhtem Wasserstand auftreten, dort wo das Regenwasser nicht richtig ablaufen kann. Aufgrund der höheren gefahrenen Geschwindigkeiten kommt es jedoch meistens auf Autobahnen und mehrspurigen Bundesstraßen zu kritischen Fahrsituationen. Weitere wichtige Faktoren sind Straßenbelag, Straßenneigung und Unebenheiten. Gerade bei Spurrillen und auf Straßen ohne genügend Quer- oder Längsneigung, tritt Aquaplaning häufiger auf.

Helfen Assistentensysteme wie ABS oder ESP bei Aquaplaning?

Im Vergleich zum ABS hilft das ESP beim Aquaplaning nur bedingt. Erst am Ende der Aufschwimmphase kann das ESP dazu beitragen, die Fahrstabilität wiederzuerlangen. Allerdings gibt es eine Ausnahme, wenn nur eins der vier Räder betroffen ist, kann ESP die anderen drei regulieren und das Fahrzeug unter Kontrolle bringen.

Fazit

Um Aquaplaning vorzubeugen, sollten Sie mit geringer Geschwindigkeit fahren und mit erhöhter Vorsicht. Achten Sie außerdem auf Spurrillen und versuchen Sie versetzt zu fahren. Zudem können Sie das Risiko verringern, indem Sie auf ausreichende Profiltiefe, intakte Stoßdämpfer und Reifendruck achten. Beim Fahren sollten Sie die Lautstärke des Radios minimieren, da sich Aquaplaning häufig durch ein lautes Geräusch ankündigt. Dieses entsteht, wenn das überschüssiges Wasser durch den Radkasten rauscht.