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Dieselfahrzeuge und Harnstofflösung - Wie funktioniert das Zusatzmittel und wofür?


Harnstoff ist eine Lösung, die bei Dieselfahrzeugen verwendet wird, um deren Ausstoß von Stickoxiden zu reduzieren. Das Gemisch, das überwiegend aus Wasser und Harnstoff besteht, kann den Stickoxidausstoß von Dieselfahrzeugen bis zu 90 Prozent reduzieren. Moderne Selbstzünder haben meist eingebaute Systeme, die die Flüssigkeit direkt in die Auspuffanlage einspritzen. Solche Systeme passen sich auch individuell der Fahrweise an und regulieren den Einsatz von Harnstoff je nach Verbrauch, da auch der Ausstoß von Stickoxiden stark von der Fahrweise abhängt. In der Abgasanlage wandelt sich der Harnstoff in Ammoniak um, welches wiederum den Stickstoff bindet. Seit 2014 gibt es die EU-Abgasnorm Euro 6, die eine Reduktion von Stickoxiden für Diesel vorschreibt. Seit 2014 gilt sie für alle Dieselfahrzeuge, die neu auf den Markt kommen und seit 2015 zusätzlich für alle Neuwagen. Sie besagt, dass Dieselkraftwagen statt zuvor 180 Milligramm nur noch 80 Milligramm Stickoxid pro gefahrenem Kilometer ausstoßen dürfen. Aber was ist an Stickoxiden eigentlich so schädlich?

Ist Stickoxid wirklich gesundheitsschädlich?

Dieselfahrzeuge stoßen durch ihre Funktionsweise Stickoxid aus, die sich vor allem in Ballungsräumen in der Luft konzentrieren. Stickoxid ist ein Reizgas, dass negative Auswirkungen auf die Atemwege hat. Es ist medizinisch nachgewiesen, dass eine konstante Belastung der Atemluft mit Stickoxiden Atemwegserkrankungen wie Atemnot, Husten oder tränende Augen zur Folge haben kann. Wird die Lunge über Jahre diesen Bedingungen ausgesetzt, kann es sein, dass sie bleibende Schäden davonträgt. Allerdings herrscht Uneinigkeit darüber, wie hoch Grenzwerte in Städten sein dürfen, damit eine dauerhafte Lungenschädigung bestmöglich verhindert werden kann. Zudem offenbaren sich Schwierigkeiten bei der Messung. Europaweit herrscht in Städten ein Grenzwert von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, der innerhalb einer Stunde am Stück nicht überschritten werden darf. De facto wird dieser Grenzwert in vielen Großstädten aber immer wieder nicht eingehalten, weswegen Normen wie die Euro 6-Norm Abhilfe schaffen sollen. Sogenannte Additive wie Harnstofflösungen können helfen, den Stickoxidausstoß von Dieselfahrzeugen erheblich zu reduzieren.

Warum brauchen nur Dieselfahrzeuge Additive?

Der Stickstoffausstoß eines Motors verhält sich proportional zu seinem allgemeinen Treibstoffverbrauch. Kraftstoffarme Ottomotoren stoßen von sich aus weniger Stickoxide aus. Spätestens seit den 1980er Jahren besitzt auch jeder Benziner einen sogenannten Dreiwege-Katalysator und wird zudem mit bleifreiem Benzin betankt, weswegen die Schadstoffbelastungen bei einem Ottomotor deutlich geringer sind. Dieselmotoren haben aber immer noch eine große Attraktivität, vor allem für Vielfahrer, da der Diesel kostengünstiger ist.

Harnstofflösung kaufen und Nachfüllen

Für diese ist es daher umso ärgerlicher, dass sie für ihren sparsamen Diesel ein Zusatzmittel wie Harnstofflösung kaufen müssen, dass zudem regelmäßig nachgefüllt werden muss. Zwar beteuern viele Hersteller, dass es genügt, wenn die Flüssigkeit bei der regelmäßigen Inspektion nachgefüllt wird, wer aber besonders viel fährt, bekommt es schon gern mal mit einer entsprechenden Warnung auf dem Bordcomputer zu tun. Dann heißt es: Nachfüllen. Leider gibt es Harnstofflösungen nur in größeren Mengen, die vor allem für LKW-Fahrer und deren Tanks gedacht sind, weswegen ein eigenhändiges Nachkaufen und Nachfüllen der Flüssigkeit teuer und umständlich ist. Modernere Dieselfahrzeuge sind allerdings sowohl in ihrem allgemeinen Verbrauch als auch in ihrer Abstimmung auf das Additivum optimiert, so dass diese Probleme für die meisten Fahrzeughalter mit neuerer Zulassung der Vergangenheit angehören.


 

Tipps für Dieselfahrzeuge mit Harnstofflösung

Da die Lösung zum großen Teil aus Harnstoff besteht, sollten Fahrzeughalter besonders darauf achten, dass es nicht in Kontakt mit dem Lack des Fahrzeugs gerät, da es diesen unter Umständen angreifen kann. Hier gilt also: Langsam befüllen, am besten mit einem entsprechenden Nachfüllkit, falls der Hersteller ein solches anbietet. Darüber hinaus sollten Fahrzeughalter wissen, dass auch Harnstoff einfrieren kann. Es hat einen Gefrierpunkt von -11 °C. In der Regel muss man sich darüber aber keine Gedanken machen, da alle Fahrzeuge, die mit Harnstoff ausgestattet sind, genau deswegen über einen beheizbaren Tank verfügen. Nur beim Nachrüsten von Dieselmotoren müssen hier eventuell entsprechende Anpassungen vorgenommen werden.



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