

Wie mache ich mein Auto winterfest?
Wenn der Winter naht, wird es Zeit für eine ausführliche Begutachtung des Kraftfahrzeugs. Denn in dieser Jahreszeit ist das Automobil besonderen Anforderungen ausgesetzt. Eis, Schnee, aber auch anhaltende Regenfälle führen zu besonderen Bedingungen im Straßenverkehr. Darauf sollte man gut vorbereitet sein.
Zunächst gilt die Aufmerksamkeit dem Kühlwasserstand, denn meist ist es nötig, Kühlflüssigkeit nachzufüllen. Besonders vor dem Winter sollte geprüft werden, ob im Kühlkreislauf noch genügend Frostschutz vorhanden ist. Im Fachhandel sind Prüfgeräte erhältlich, mit denen das Kühlwasser ausgespindelt werden kann. Die Geräte zeigen an, bis zu welcher Temperatur der Motor gegen Einfrieren geschützt ist. Auf der Skala sollten mindestens – 25 Grad Celsius angezeigt werden. Bei Bedarf entweder Wasser oder Frostschutzmittel nachfüllen, um ausreichenden Frostschutz zu gewährleisten.
Das richtige Kühlerschutzmittel für Ihr Fahrzeug
Grundsätzlich gibt es drei Arten von Frostschutzmitteln, die nicht kombinierbar sind und nach den Vorgaben der Hersteller verwendet werden sollten. Übrigens sollte auch im Sommer das Frostschutzmittel immer ausreichend vorhanden sein, denn es besitzt Anteile, die Korrosion verhindern. Im Handbuch des Fahrzeugs finden Sie Hinweise, welches Mittel für Ihr Fahrzeug verwendet wird.
Hybrid-Frostschutz enthält Silikat. Der Korrosionsschutz wird bei diesem Mittel durch organische und anorganische Inhibitoren gewährleistet. BMW und Mercedes verwenden diesen Schutz bei der Erstbefüllung. Bezeichnet werden diese Mittel als G11, G48 oder auch als G05.
Von Ford, Opel und PSA werden silikathaltige Kühlerschutzmittel vorgeschrieben, um den Kühler gegen Korrosion zu schützen. Diese OAT-Kühlermittel tragen die Bezeichnungen G12+, G14 und G15, aber auch G30, G33 und G34.
Si-OAT-Frostschutzmittel kombinieren die Vorteile, die silikatfreie und silikathaltige Mittel jeweils bieten. Die Einsatzdauer wird verlängert und der Schutz vor Korrosion wird zusätzlich optimiert. Besonders die Fahrzeuge des VW-Konzerns verlangen diese Art von Frostschutzmitteln, die als G12++ oder G13, auch als G40 0der GG40 erhältlich sind.
Das Kühlwasser komplett wechseln
Von Zeit zu Zeit sollte das Kühlwasser komplett gewechselt werden, denn das Kühlmittel hat nur eine begrenzte Haltbarkeit. Ältere Anteile setzen den Frostschutz herab, was beim Ausspindeln auffällt, wenn nachgefülltes Kühlmittel kaum zu einer Verbesserung führt. Sinn der Übung ist es außerdem, alle Schadstoffe, die sich im Kühlsystem ansammeln, zu entfernen. Mehrfaches Spülen mit Wasser reinigt den Kühlkreislauf zuverlässig. Das abgelassene Kühlwasser darf allerdings nicht in die Kanalisation oder ins Grundwasser gelangen, da es giftige Bestandteile enthält. Also bringt man das aufgefangene Wasser zur nächsten Annahmestelle des örtlichen Betriebshofs.
Die Scheibenwaschanlage im Winter
Ein Winterreiniger sollte eingefüllt werden, denn nun geht es nicht nur um die Reinigung. Frostschutzmittel für die Scheibenwaschanlage verhindern das Einfrieren des Wassers, der Pumpe und der Spritzdüsen. Wenn Sie abends Ihr Fahrzeug abstellen, sollte die Wisch-/Waschanlage noch einmal kurz anlaufen. So werden Reste von scharfkantigem Streumittel entfernt, die anderenfalls am nächsten Morgen bei der Betätigung des Eiskratzers die Scheibe beschädigen könnten.
Außerdem ist dieses letztgenannte Utensil im Winter besonders für Autofahrer Pflicht, die ihr Fahrzeug draußen abstellen. Zusätzlich sollte immer ein Reinigungs- oder Antibeschlagtuch griffbereit sein. Denn die Scheiben beschlagen besonders in der kalten Jahreszeit und bei anhaltendem Regen.

Saubere Scheibe, klare Sicht
Die Autoscheiben sollten regelmäßig von innen und von außen gereinigt werden. Denn vor allem im Winter und auch im grauen Herbst ist eine störungsfreie Rundumsicht für den Fahrer wichtig. Bei anhaltendem Beschlag helfen Heizung, Klimaanlage und Gebläse. Sie sorgen auch für eine trockene Innenluft, die zusätzlich Schläuche und Dichtungen schützt.
Und nicht zu vergessen: Die Beleuchtungsanlage sollte überprüft werden, da es im Herbst und Winter früh dunkel wird. Da kommt es besonders auf eine verlässliche Ausleuchtung an. Aus diesem Grund sollten Anschlüsse und Leuchtmittel gut überprüft werden.
Die Wischerblätter verlangen ebenfalls etwas Aufmerksamkeit. Sind sie abgenutzt und bilden Schlieren auf der Scheibe, sollten sie ausgetauscht werden. Außerdem können die Scheibenwischerblätter über Nacht leicht anfrieren und anschließend beim Ablösen beschädigt werden. Deshalb sollten sie am Abend mit Isolationsfolie unterlegt werden, um morgendliche Überraschungen zu vermeiden.
Türdichtungen und Türschlösser
Damit Sie nicht vor einer zugefrorenen Fahrzeugtür stehen, sollten die Dichtungen mit Gummipflege eingefettet werden. Als Alternative empfehlen sich Silikonöle, auf keinen Fall sollten Sie Vaseline oder Hirschtalg verwenden. Ein Türschloss-Enteiser gehört zur winterlichen Grundausstattung.
Autobatterien brauchen besonderen Schutz
Der Wasserstand der Batterie sollte kontrolliert und gegebenenfalls destilliertes Wasser nachgefüllt werden. Bei wartungsfreien Stromspeichern entfällt diese Maßnahme.
Nach der Pannenstatistik des ADAC ist die Autobatterie im Winter auf Platz 1 der Ursachen für Startprobleme. Rechtzeitig erkennbar wird ein Batterieproblem bereits im Herbst, wenn der Anlasser nur noch müde bewegt wird. Dann wird eine Prüfung der Batterie notwendig, denn bei Minustemperaturen startet das Fahrzeug dann überhaupt nicht mehr.
Die Prüfung kann auf zwei Arten erfolgen: entweder wird ein Batterieladegerät angeschlossen oder ein Volt-Messgerät. Einige Stunden nach der letzten Fahrt sollten 12,4 bis 12,7 Volt anliegen. Werden diese Werte nicht erreicht, muss die Batterie aufgeladen werden. Dauert das Laden ungewöhnlich lange oder wird der gewohnte Wert nicht erreicht, muss der Stromspeicher ersetzt werden.
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Die Zündanlage kontrollieren
Alle Kabelverbindungen, besonders aber die Zündkabel, die Zündspule und der Verteilerläufer sollten einer Sichtprüfung unterzogen werden. Denn Abnutzungen oder Verunreinigungen an diesen Bauteilen sind eine weitere häufige Ursache für Startprobleme, die sich im Winter besonders bemerkbar machen können. Sind die Kabel verschlissen, werden sie ersetzt. Außerdem wird der Verteiler routinemäßig geschmiert, damit die Zündverstellung auch im Winter zuverlässig funktioniert.
Sauberkeit zur Winterzeit
Besonders die Scheinwerfer sollten im Winter gut gereinigt sein. Nässe, extreme Temperaturen und Streusalze können aber auch der Karosserie Schaden zufügen. Das Fahrzeug sollte deshalb gründlich gereinigt und der Lackschutz durch auftragen einer Politur verbessert werden. Vorhandene Kratzer gilt es zu entfernen, um größeren Schaden zu verhindern.
Checkliste für ein winterfestes Auto:
- Kühlwasser nachfüllen
- Scheibenwaschanlage und Wischerblätter kontrollieren
- Türdichtungen einfetten
- Autobatterie pflegen
- Zündanlage kontrollieren
- Gründliche Reinigung, Lackpflege